[660] Groitzsch, Stadt im Gerichtsamte Pegau des königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirks Leipzig, an der Schwennike; Marktschuhmacherei u. Hauptsitz der Babuschenfabrikation, welche von fast 200 Meistern betrieben wird; 2450 Ew. G. ist eine alte Stadt u. war der Sitz einer Grafschaft, welche um 1073 der Graf Wiprecht von dem Markgrafen Udo von Stade gegen seine Stammbesitzungen eintauschte, worauf er die Burg G. anlegte. Nach dem Aussterben der Grafen von G. erbte 1143 der Markgraf Dedo von Landsberg die Grafschaft; vom Markgrafen Dietrich dem Bedrängten erhielt G. Stadtrecht u. warde später Vasallenbesitzung. Von der Burg, welche schon 1270 der Pegauer Abt als Raubschloß zerstörte, wurden 1849 die Reste einer Kapelle aufgedeckt; die Stadt litt im Dreißigjährigen Kriege u. im Kriegsjahr 1813, sowie durch einen Hauptbrand 1750 sehr.
Brockhaus-1911: Wiprecht von Groitzsch · Groitzsch
Pierer-1857: Groitzsch [2]