Hallstadt

[883] Hallstadt, 1) Marktflecken der Bezirkshauptmannschaft Gmünden in Österreich ob der Enns, im sogenannten Salzkammergut, am Hallstädter See, der von senkrechten, 6000 Fuß hohen Gebirgen eingeschlossen, 600 Fuß tief u. reich an schmackhaften Fischen ist u. von der Traun durchflossen wird, u. am Hallstädter Salzberg; in demselben werden jährlich an 2 Mill. Eimer Sote durch Auflösung von Steinsalz gewonnen, die theils in H., theils in Ischl, Langbath u. Ebensee, wohin sie in Röhren geleitet wird, versotten wird; Salinenamt, Eisenhammer, der von dem mitten im Ort einen Wasserfall bildenden Mühlbach getrieben wird; 1100 Ew.; in der Nähe ist der Waldbachstrub, ein 300 Fuß hoher Wasserfall; den Neubergstollen eröffnete die Kaiserin Elisabeth, Gemahlin Albrechts I., zu Anfang des 14. Jahrh. selbst, u. begann somit den Betrieb des dortigen Salzwesens; auf der Westseite H-s wurde seit 1847 ein großer heidnischer Leichenacker aufgegraben. Vgl. Gaisberger, Die Gräber bei H., Linz 1848; 2) Dorf am Main, im Landgericht Bamberg I. des baierischen Kreises Oberfranken; Weibau, Brauereien, Damastwebereien; 1700 Ew.; Eisenbahnbrücke unterhalb H.; sonst Grenzfestung gegen die Wenden unter dem Namen Halagestadt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 883.
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