Haselmaus

[78] Haselmaus, zwei Arten aus der Gattung Siebenschläfer od. Schlafmaus; 1) Große H. (Myoxus nitela Schreb., Glis nit. Blum., Mus nit. L), Größe einer Ratte, Kopf fuchsroth, durch die Augen ein schwarzer Streif, Oberleib rostbraun, nach den Seiten in aschgrau übergehend, Unterleib weiß, hat dünnen, am Ende stark behaarten Schwanz, Ranzzeit im ersten Frühjahr, bringt 3 bis 5 Junge, in Mitteleuropa (Polen, Deutschland, Schweiz, Frankreich, bis hoch in die Alpen); frißt Nüsse, Samen, Früchte, Eier, kleine Thiere, schläft den Winter durch in hohlen Bäumen, Erdhöhlen, Mauerritzen, selbst in Häusern; 2) Kleine H. (Myoxus m uscardinus, Glis avellanarius), 3 Zoll lang, gelbroth mit langem haarigem Schwanze, großen Augen, munter wie das Eichhorn, auf den Bäumen kletternd, im südlichen u. westlichen Theile des gemäßigten Europa, sammelt für den Winter, baut ein kugelförmiges Nest aus Moos unter Sträucher, wirst 4 fuchsrothe Junge, schläft nur bei kalten Tagen, frißt Früchte. Beide werden geschossen od. gefangen, das Fleisch wird in der Schweiz u. in Italien gegessen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 78.
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