Hensel

[245] Hensel, 1) Wilhelm, geb. 1794 in Trebbin, Maler, studirte in Berlin, nahm als Freiwilliger an den Feldzügen von 1813–15 Theil u. wurde Offizier, bildete sich in Paris in seiner Kunst weiter aus, ging 1823 auf königliche Kosten nach Rom, u. wurde 1828 Hofmaler in Berlin; Hauptwerke: Christus vor Pilatus, in der dortigen Garnisonkirche; unter seinen Porträts ist das seines Schwagers Felix Mendelssohn-Bartholdy (gestochen von Caspar) das bekannteste; außerdem lieferte er noch eine Sammlung von Bildnissen berühmter Zeitgenossen (über 800 eigenhändig gestochene Porträts). 1848 stand er an der Spitze des bewaffneten Künstlercorps in Berlin u. war im Sinne der conservativen Partei thätig; 1857 malte er den Thronsaal in Braunschweig. Gab Bundesblüthen (Gedichte), Berl. 1816, heraus u. schr. das Lustspiel Ritter Hans (in Müllners Almanach für Privatbühnen). 2) Fanny, Gattin des Vor., Schwester Mendelssohn-Bartholdy's, geb. 1805 in Hamburg, genoß eine ausgezeichnete musikalische Bildung unter Zelter u. Berger, componirte mehreres, das Anfangs einzeln unter ihres Gatten Namen u. erst kurz vor ihrem Tode in Heften gesammelt unter ihrem eignen erschien; sie st. 14. Mai 1817.[245]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 245-246.
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