Honter

[522] Honter, Johann, geb. 1498 zu Kronstadt in Siebenbürgen, studirte in Wittenberg unter Luther u. ging dann nach Krakau; von da wandte er sich nach Basel, wo er Reuchlins Vorlesungen hörte. 1533 wieder in sein Vaterland zurückgekehrt, errichtete er dort eine Buchdruckerei, 1547 auch die erste Papiermühle; er brachte es durch unausgesetzte Bemühungen u. durch die Verbreitung der Schriften Luthers dahin, daß 1542 das ganze Burzenland öffentlich die Augsburgische Confession annahm; 1544 wurde er Stadtpfarrer in Kronstadt u. st. daselbst 1549. Er war einer der vorzüglichsten Humanisten u. Schulmänner seiner Zeit, auch der Stifter der berühmten Bibliothek zu Kronstadt, welche 1698 in dem großen Brande unterging, u. schr.: De grammatica, Krakau 1532 u.ö.; Rudimenta cosmographica, Bas. 1535 u.ö.; Compendium grammatices latinae, Kronst. 1535; Rudimenta praeceptorum dialectices, ebd. 1539; Compendium rhetorices, ebd. 1539; Sententiae ex omnibus operibus Augustini excerptae, ebd. 1539; Formula reformationis ecclesiae Coronensis et Marcensis totius provinciae, ebd. 1542 u.ö., auch von Melanchthon mit einer Vorrede herausgegeben, Wittenb. 1543, u.a.m.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 522.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika