Vorlesung

[689] Vorlesung, 1) Mittheilung eines Schriftwerkes von Einem (Vorleser, Lector) an eine Gesellschaft; dieselben finden sich schon im Alterthum (s. Recitation 1), später u. im Mittelalter bes. an den Höfen. In neuerer Zeit fand in Deutschland eine kunstmaße Ausbildung des Vorlesens namentlich durch L. Tieck statt, u. es ist seitdem Modebeschäftigung junger Literaten u. Dichter geworden eigene od. fremde Dichtungen vorzulesen, in welcher letztern Beziehung sich in neuester Zeit namentlich E. Palleske durch seine Shakespearevorlesungen einen Ruf erworben hat; 2) auf Universitäten, Akademien u.a. höheren Lehranstalten der Unterricht, welchen die akademischen Lehrer ertheilen; 3) Unterricht, welcher über eine einzelne Wissenschaft auf diese Art u. in einem gewissen Zeiträume gegeben wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 689.
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