Insterburg

[938] Insterburg, 1) Kreis des Regierungsbezirks Gumbinnen der Provinz Ostpreußen; ist eben u. stark bewaldet, aber nur zum Theil fruchtbar; 22 QM., 56,400 Ew.; 2) Kreisstadt darin, an der Angerap u. Inster; Sitz eines Appellationsgerichts, hat 2 evangelische Kirchen, Gymnasium, Realschule, Schullehrerseminar, Provinzialstrafanstalt, Forstinspection, Lombardbank, Wollenzeug- u. Tuchweberei, Töpferei, Gerberei, Rübenzuckerfabrik, Handel mit Getreide u. Leinsamen, Freimaurerloge zum preußischen Adler; 11,080 Ew.; dicht dabei das Schloß Georgenburg mit Landgestüt u. 1 Meile davon, bei Spirlaitschen, Denkmal des Generals Barclay de Tolly. – I. war Anfangs ein Schloß, 1336 von dem Deutschen Orden an der Inster erbaut u. Sitz einer Comthurei; 1525 wurde die Comthurei aufgehoben u. I. Sitz eines Amtes. Der Ort dabei wurde 10. Oct. 1583 vom Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg zur Stadt erhoben u. seit dem 17. Jahrh. ließen sich viele schottische Familien des Handels wegen hier nieder; 1678 wurde I. von den Schweden eingenommen; 1690 großer Brand. Vgl. Hennig, Beschreibung der Stadt I., Königsb. 1794.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 938.
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