[670] Beschreibung (lat. Descriptio), die sprachliche Darstellung eines Gegenstandes, welche außer den nothwendigen Merkmalen des Geschlechts u. der Art eines Gegenstandes (s. Erklärung), zur leichteren Auffassung noch andere Merkmale, die nicht zur Charakterisirung des Geschlechts, sondern des Einzelwesens gehören, angibt u. also außer dem Gattungsbegriff noch die Eigenthümlichkeiten eines Gegenstandes zeigt. Man beschreibt entweder Gegenstände der Natur u. Kunst, od. Handlungen, sofern sie sich durch Äußerungen erkennen lassen. Je nachdem der Verstand od. die Einbildungskraft bei B-en vorzüglich thätig ist, unterscheidet man prosaische u. poetische B-en. A) Prosaische B-en dienen bes. zu wissenschaftlichen Zwecken, u. es kommt bei ihnen Alles auf Bestimmtheit, Vollständigkeit u. Richtigkeit, viel auch auf mögliche Kürze der Sprache an; sie zerfallen wieder in: a) mathematische, welche die Größe, Form u. die zu messenden u. auszurechnenden Verhältnisse der Gegenstände berücksichtigen; u. b) logische B-en, welche die sinnlich wahrnehmbaren Kennzeichen der Gattung, Art u. Besonderheit auffassen. B) Die poetische B. hat nicht eigentlich die B. der einzelnen Merkmale eines Gegenstandes zum Zweck, sondern sucht die gegliederten Einzelheiten zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen, welches in der Seele des Lesenden u. Hörenden die Empfindungen erregen soll, welche der Beschauer selbst hatte, als der behandelte Gegenstand sich in seiner Seele zu einem poetischen Gemälde gestaltete. Im engeren Sinne nennt man es Beschreibendes Gedicht (malerische Poesie), ein Gedicht, das die B. eines Naturgegenstandes zum Gegenstande hat; B. Schillers Spatziergang, Kleists Frühling, Thomsons Jahreszeiten u. viele Matthissonsche Gedichte.