[788] Jephta (Jephtah), natürlicher Sohn Gileads; nach dem Tode seines Vaters von seinen Stiefbrüdern vertrieben, wohnte er im Lande Tob, wurde Führer einer Freischaar u. von den Gileaditen zu einem Zuge gegen die Ammoniter als Feldherr gewählt. Bei dem Aufbruche in den Krieg hatte er das Gelübde gethan, wenn er siegte, das zu opfern, was ihm bei der Rückkehr zuerst aus seinem Hause begegnen würde. Er besiegte die Ammoniter, u. als er nach Mipza zurückkehrte, kam ihm seine einzige Tochter mit Pauken u. Cymbeln entgegen, ihn als Sieger zu begrüßen, u. er opferte sie nach Einigen wirklich, nach Andern weihte er sie zu ewiger Jungfrauschaft. J. regierte sechs. Jahre als Richter u. Heerführer. Vgl. Hasche, Über J. u. sein Gelübde, Dresd. 1787. J. u. die Opferung seiner Tochter ist das Sujet zweier Oratorien, von Händel (1751) u. Reinthaler (1855).