Katechusäure

[375] Katechusäure (Katechin, Tanningeusäure), C20H9O8HO, findet sich neben Katechugerbsäure im Katechu; sie bildet ein weißes, aus seinen, seidenglänzenden Nadeln bestehendes Pulver, ist in kaltem Wasser wenig, leicht in heißem Wasser, Alkohol u. Äther löslich. Beim Erhitzen verliert sie 1 Atom Wasser u. schmilzt bei 217°; Eisenoxydsalze werden von der Lösung grün gefällt; bei der Einwirkung von Alkalien bildet sich die Japonsäure u. Rubinsäure, bei der trockenen Destillation das Brenzkatechin = C6H2OHO. Man gewinnt die K., indem man Bengalisches Katechu mit kaltem Wasser auszieht, den Rückstand mit kochendem Wasser behandelt, aus dem sich die K. als brauner Niederschlag absetzt, dieser wird in heißem Wasser gelöst, die färbenden Bestandtheile durch wenig Bleiessig gefällt u. aus der filtrirten Flüssigkeit die K. durch Bleiessig niedergeschlagen, das katechusaure Bleioxyd wird alsdann mit Schwefelwasserstoff zersetzt. Mit Basen bildet die K. Salze, welche sehr leicht zersetzbar sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 375.
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