Base [1]

[368] Base (v. gr., Chem.), im Allgemeinen eine Verbindung, welche sich mit Säuren zu Salzen vereinigt u. aus diesen durch den negativen Pol der galvanischen Säule od. Batterie ausgeschieden wird. Eine B. ist demnach elektropositiv u. kann durch Elektricität weiter in Metall u. Sauerstoff gespalten werden. Es gibt Metalle, welche mehrere salzfähige Oxyde bilden, z.B. Eisen, Kupfer etc. Gleich dem Sauerstoff bilden auch Schwefel, Selen, Tellur, Chlor etc. mit den Metallen Verbindungen, die sich gegen andere Schwefel-, Selen- etc. Verbindungen als Basen verhalten. Man unterscheidet deshalb Sauerstoff-B., Schwefel- od. Sulfo-B., Selen-B. etc. Die im Pflanzen- u. Thierreich vorkommenden, od. als Zusetzungsproducte organischer Körper auftretenden Basen heißen organische B-n od. Alkaloide u. sind als Derivate des Ammoniaks zu betrachten, z.B. Chinin, Strychnin, Morphin, Atropin, Äthylamin, Chinolin. Die in Wasser löslichen unorganischen B-n (Kali, Natron, Baryt) zeichnen sich durch laugenhaften Geschmack, durch ihre Eigenschaft, rothes Lackmuspapier blau zu färben u. durch ihre Eigenschaft aus, Fette zu verseifen. Das Vorwalten der B. in Naturkörpern heißt Baseïtät od. Basteität.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 368.
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