[618] Knorpelkrankheiten. Das Knorpelgewebe unterliegt wegen seines Baues, bes. aber wegen seines Mangels od. seiner Armuth an Blutgefäßen selten od. gar nicht selbständigen Erkrankungen. Ziemlich häufig aber wird es durch Krankheiten benachbarter Theile (der Knorpelkrankheit der Synovialkapsel, Knochen u. Bänder) zerstört. Knorpelentzündung, (Chondritis) kommt nur beim Faserknorpel (Kehldeckel-, Augenlid-, Zwischenwinkel- u. Synchondrosen-Knorpel) vor, u. ihre Folge kann eitrige od. jauchige Zerstörung, Schrumpfung u. Mißgestaltung sein. Der echte Knorpel entzündet sich nie, nur wird er durch die Producte der Entzündung benachbarter Organe zerweicht (Knorpelerweichung, Chondromalacia). Knorpelatrophie (Knorpelschwund, Usur, Uhne, Knorpelgeschwür) kommt häufig als stellenweiser Schwund der Knorpelüberzüge vor bei mannichfachen Erkrankungen (zumal Entzündung der unterliegenden Knochentheile). Die Knorpelverknöcherung kommt vor in Folge des Alters od. von Entzündung, betrifft in der Regel die echten Knorpel u. zumal den Ring- u. Schildknorpel, Rippenknorpel, Schwertfortsatz des Brustbeins. Substanzverluste durch Verwundung, Verschwärung od. Zerweichung werden nie durch Neubildung von Knorpelmasse ersetzt, sondern höchstens durch schwieliges, bisweilen verknöcherndes Gewebe ausgeglichen. Knorpelbrüche sind selten, am häufigsten noch an den Rippenknorpeln u. die Heilung derselben geschieht ebenfalls nicht durch Knorpelmasse. Knorpelbrand, s. Knorpelhautentzündung.