Kollār

[658] Kollār, 1) Adam Franz K. von Keresztén, geb. 1723 zu Tarchowa in Ungarn; Jesuit, st. 1783 als Director der kaiserlichen Hofbibliothek in Wien; er schr. u.a.: Analecta monumentorum Vindobon., Wien 1761, 2 Thle., Fol.; Hist. diplomat. juris patronatus regum Hungariae, ebd. 1762; Historiae jurisque publ. regni Hungariae amoenitates, Presb. 1783, 2 Bde.; gab heraus: Meninski, Türkische Grammatik, 1756, 2 Thle., u. Lambeccius Comment. de biblioth. caes. Vindob.1766–82, 2 Bde., Fol. 2) Johann, geb. 29. Juli 1793 zu Moschowze in der ungarischen Gespannschaft Thurotz, studirte in Presburg Theologie, wurde 1819 Caplan u. dann Pfarrer an der evangelischen Kirche in Pesth u. 1849 Professor der slawischen Alterthümer in Wien, wo er den 24. Jan. 1852 starb. Er war einer der Hauptführer der Panslawisten; nach ihm ist alle Cultur in Europa von den Slawen ausgegangen, die Slawen sind von den Deutschen aus ihren Sitzen verdrängt worden, die Slawen müssen dahin wieder zurückkehren. Er schr.: Slavy dcera (lyrisch-episches Gedicht), Ofen 1824, u.a. Pesth 1832; Kazne, 1831; Über die literarische Wechselseitigkeit zwischen den Stämmen u. Mundarten der Slawischen Nation, Pesth 1831, 2. Aufl. 1844; Reise durch Oberitalien, Tyrol u. Baiern, ebd. 1843; Staroitalia slavjan-ka (das slawische Altitalien), Wien 1853.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 658.
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