Kolloīd

[660] Kolloīd (Kolloide Substanz), halbflüssige, einer dicklichen Gummilösung ähnliche klebende Substanz von sehr verschiedener Färbung, mikroskopische Körnchen, Kerne u. Zellen enthaltend, der chemischen Beschaffenheit nach dem Caseïn, Eiterstoff u. Schleim gleichend. Das K. kommt meist in hohlen Kolloidbälgen (Meliceris, Honig- od. Gummigeschwulst) angehäuft vor, bes. in der Schilddrüse (beim lymphatischen Cystenkropfe), in Cysten der Nieren u. Eierstöcken, in serösen Säcken, in den Alveolen der Sarkome (Collonema) u. Krebse (Gallertkrebs). Das K. ist eine Umwandlung des Eiweiß- u. Faserstoffes. Zuweilen verdickt er sich zu spröder Masse od. wird fettig, verkreidet, geht wohl auch in Krebs u. Tuberkelmasse über.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 660.
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