Kollyrīt

[660] Kollyrīt, Mineral, nierenförmig od. derb, mit feinerdigem u. flachmuscheligem Bruche, schneeweiß u. gelblichweiß, ins Röthliche od. Grünliche, matt. undurchsichtig bis kantendurchscheinend, spröde u. sehr weich; specifisches Gewicht = 2, 0–2, 2; fühlt sich sein u. fettig an, hängt stark an der Zunge u. besteht aus kieselsaurer Thonerde u. Wasser nach der Formel: 3 Al2O3 . SiO3 + 15 HO. Im Wasser wird der K. durchscheinend u. zerspringt mit Knistern, beim Erhitzen läßt er viel Wasser fahren, schmilzt nicht vor dem Löthrohre u. löst sich in Säuren mit Ausscheidung von gelatinöser Kieselerde auf. Man findet ihn bei Schemnitz in Ungarn gangartig im Porphyr, bei Weißenfels in Sachsen im bunten Sandsteine, am Berge Esquerra in den Pyrenäen als rindenartiger Überzug auf eisenschüssigem Quarzgestein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 660.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: