[703] Kopfblutgeschwulst der Neugeborenen (Thrombus neonatorum Cephalaematoma), Bluterguß aus dem Schädelknochen Neugeborener (bes. bei Erstgebärenden) unter das Pericranium, so daß dieses zu einer umschriebenen, leicht anzufühlenden Geschwulst erhaben ist. Die K. findet sich vorzüglich auf, dem rechten Scheitelbeine, aber auch auf Stirn- u. Hinterhauptsbein von der Größe einer Haselnuß bis zur Größe des ganzen betroffenen Knochens, niemals eine Naht überschreitend, weil hier das Pericranium festgewachsen ist. Sehr oft entspricht diesem äußeren Blutergusse ein solcher zwischen Schädelknochen u. der harten Hirnhaut. Bald nach geschehenem Erguß tritt rings um den Thrombus Entzündung ein, deren Product verknöchert u. ein sammetähnliches zartfaseriges Osteophyt bildet. Auch auf der Oberfläche des entblößten Knochens bildet sich eine die Knochenhaut mit dem Knochen wieder verbindende Knochenschicht. Wird der Inhalt der K. nicht entfernt, sei es durch Aufsaugung od. Eröffnung nach außen, so verwandelt sich die abgelöste Knochenhaut in eine dünne Knochenlamelle u. das Blut wird ein mißfarbiger Brei. Tritt eine Eiterung ein, so ist Knochenfraß od. Knochenbrand die Folge, u. kann, sich der Eiter nicht nach außen entleeren, so wird der Knochen in seiner ganzen Dicke zerstört u. das Gehirn ergriffen, welchem alsdann der Tod folgt. Die Entstehungsursache ist jedenfalls in mechanischen Einwirkungen der Geburt zu suchen, wodurch Knochengewebe zerrissen werden. Vgl. Burchard, De tumore cranii etc., Marsch. 1837; Feist. Über die K., Mainz 1839.