[535] Lottbaum, Instrument, um in Gebirgsgegenden große Bauholzstücke aus jungen Holzbeständen zu schleifen, ohne dieselben zu sehr zu beschädigen. Zur Anfertigung eines L-es spaltet man einen Baum von hartem Holze in zwei Theile u. läßt zwei Drittel davon zur Deichsel behauen, ein Drittel aber zu einer platten Schaufel formen; inmitten derselben werden Zapfen von Eisen od. hartem Holze in etwas schräg nach vorn eingebohrte Löcher fest eingeschlagen. An der Deichsel wird gleichfalls ein eiserner Zapfen angebracht, um Zugvieh anspannen zu können. Soll nun mit dem L. operirt werden, so wird das Lotteisen, ein eiferner Bolzen mit Ringen u. Kette versehen, in die Mitte der Abschnittsfläche des Holzstücks eingeschlagen u. die Schaufel soweit untergeschoben, daß der Stamm auf der Schaufel ruht. Ist der Bergabhang sehr steil, so schlägt man das Lotteisen in das dünne Ende des Stammes, damit derselbe nicht zu schnell fortschieße, im entgegengesetzten Falle ins starke Ende des Stammes.