Maskate

[942] Maskate, 1) (Staat des Imam), Reich in der arabischen Provinz Oman an der Küste vor dem Eingange zum Persischen Meerbusen, ist zum großen Theile fruchtbar u. bringt Obst, Dat teln u. Trauben. Der Staat wurde 1658 gegründet u. umfaßt außer dem größern Theile der Provinz Oman, die persische Insel Ormuz, die Städte Minab u. Bender-Abassi nebst Gebiet in der persischen Provinz Laristan, sowie die Insel Zanzibar mit benachbarten kleineren Inseln u. einigen Küstenpunkten von Ostafrika. Man schützt den Flächengehalt auf 2400 QM. mit 1,600,000 Ew. Der Imam ist geistlicher u. weltlicher Herr u. zugleich erster Kaufmann des Staates; er residirte in M. 2); das Land ist Feudalreich u. die Vasallen entrichten jährliche Abgaben an den Imam; dessen Einkünfte man auf 20 Mill. Frcs. schätzt; er hat eine Garde von 2500 Beludschen u. im Falle eines Krieges stellen die Vasallen Truppencontingente; die Flotte zählt außer anderen Fahrzeugen 5 Fregatten. Von 1804–56 regierte der Imam Saynd Said, seitdem sein Sohn Said Meschid, unter dem jedoch neuestens Thronstreitigkeiten ausgebrochen sind; 2) die Hauptstadt M. u. Residenz des Imam liegt am Meere, ist durch eine Mauer mit 8 Thürmen befestigt; hat befestigten Hafen, einige portugiesische Kirchen, 2 Moscheen, Niederlage der ostindischen Waaren; Handel mit Kaffee, Weihrauch, Myrrhen, Perlen; in der Nähe Bleigruben; 60,000 Ew.; M. gehörte früher den Persern, wurde 1597 durch Albuquerque für die Portugiesen erobert, welche sie 1648 an den arabischen Emir Ben Ali wieder verloren.[942]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 942-943.
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