[191] Meth, Getränk, aus Honig bereitet. Man läßt Honig mit Wasser bei gelindem Feuer kochen u. schäumt es gehörig ab, bis es ganz klar ist. Will man den M. einige Jahre aufheben, so kocht man den Honig so lange ein, bis die Flüssigkeit ganz klebrig wird. Kalt geworden, läßt man nun das Honigwasser in einem gepichten Faß drei Monate lang gähren; nun wird das Faß zugespündet u. in den Keller gelegt, od. auch einige Zeit in die Erde gegraben, wodurch der Beigeschmack des Honigs sich verliert. Um den M. stärker zu erhalten, thut man Hopfen, Coriander, welcher vorher in Essig gebeizt worden ist, Salbeiblätter, Muskatnüsse, Nelken, Zimmt, Galgant, od. auch anderes Gewürz, in ein od. ein Paar leinene Säckchen u. hängt sie mit bei dem Absude in den Kessel. Man versetzt ihn auch mit Citronensaft. Der M. ist ein uraltes germanisches u. skandinavisches Getränk. Auch in Russisch-Polen u. Rußland ist der M. sehr gebräuchlich; daselbst hat man auch besondere Methschenken (Methhäuser) u. Methsieder (Methbrauer).
Pierer-1857: Meth [2]