Modon

[346] Modon 1) (Methone), Eparchie der griechischen Nomarchie Messenien; 2) Stadt daselbst, auf einem hohen Vorgebirge im Mittelmeere, mit Hafen, welcher durch zwei Castelle vertheidigt wird, u. 1400 Ew.; ist Sitz eines Bischofs u. hat eine hellenische u. Gemeindeschule, Quarantäneanstalt u. Lazarethe. In der Nähe ist eine schwefelhaltige Quelle. – M. hieß im Alterthume Mothone od. Methone. Die Einwohner unterstützten die Messenier, als sie in dem zweiten Messenischen Kriege von den Spartanern in Ira belagert wurden, weshalb sie nach Zankle in Sicilien vertrieben u. M. von Naupliern besetzt wurde. 431 v. Chr. wurde der Hafen von den Athenern vergebens belagert, aber später von Agrippa genommen. Vom Kaiser Trajan erhielt M. eine Municipalverfassung. 1124 vom Dogen Michaeli zerstört. 1166 wurde M. Sitz eines griechischen Bischofs, 1204 aber eines lateinischen; 1205 von den Franken unter Villehardouin genommen u. an Champlitte, nachher aber vom Fürsten Gottfried II. von Achaia an die Venetianer gegeben, von denen es 1498 die Türken eroberten. Das Bisthum wurde 1506 nach Korinth verlegt. 1686 wurde M. von den Venetianern unter Morosini wieder genommen, aber 1715 den Türken zurückgegeben. 1770 wurde es von den Russen vergebens belagert, in dem Befreiungskriege 1825 gänzlich zerstört, von den Franzosen 1827 genommen u. stark befestigt an die Griechen übergeben; 3) Meerbusen hier, mit den Inseln Sapienza, Kabrera u. Venetico (den alten Önussischen Inseln).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 346.
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