Morgen

[453] Morgen, 1) die nächste Zeit vor od. nach Aufgang der Sonne, von der Morgendämmerung an bis nach Sonnenaufgang, mit unbestimmter Grenze, gewöhnlich jedoch bis 3 Stunden vor Mittag; 2) die Zeit nach 12 Uhr des Nachts bis Mittags 12 Uhr; 3) so v.w. Osten, s.u. Himmelsgegend A) c); man unterscheidet dabei den wahren M., od. die Himmelsgegend, wo die Sonne zur Zeit der Tag- u. Nachtgleiche aufgeht, u. den scheinbaren M., od. die Gegend, wo die Sonne jeden Tag in den übrigen des Jahres aufgeht; 4) (Freim.), so v.w. Orient; 5) Feldmaß, eigentlich so viel Feld, als man in einem halben od. ganzen Tag mit einem Gespann umackern kann; die Größe desselben ist in verschiednen Ländern u. Gegenden sehr verschieden, z.B. der neue preußische (Magdeburger) M. von 180 QRuthen, der baierische M. von 400 baierischen QRuthen, der sächsische M. (2 M. = 1 Acker) von 150 sächsischen QRuthen, der alte rheinische M. zu 600 rheinischen QRuthen. In manchen Gegenden unterscheidet man Waldmorgen, welche größer sind als die Feldmorgen, u. Wiesenmorgen, so viel Wiesenland, als ein Mann in einem Tage abmähen kann.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 453.
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