Nankin [1]

[663] Nankin (Nanking, Kiang-ning-fu), Hauptstadt der chinesischen Provinz Kiang-Su, am Jantsekiang, zweite Stadt des Reichs, Sitz eines kaiserlichen Statthalters über mehre Provinzen, mit dreifachen Mauern, 10 Thoren, achteckigem, neun Stockwerk (200 Fuß) hohem Thurm (Pao-ling-tsa, erbaut 1411), außen mit Porzellan- (od. weißen Thon-) platten getäfelt, auf ihm eine Windharmonika, sowie eine Menge Götzenbilder; Manufacturen in Seide u. Baumwolle, Nankings; Handel, Fischfang, Hafen, wissenschaftliche Anstalten, Medicinische Gesellschaften, Tempel, kaiserliche Gräber etc.; zum Theil liegt die Stadt in Trümmern, doch ist sie noch immer sehr bedeutend u. soll 1/2 – 1 Million Ew. haben. 1842 wurde daselbst der Frieden zwischen China u. England abgeschlossen. Der Porzellanthurm wurde 1853 von den chinesischen Rebellen zerstört.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 663.
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