Ornat

[377] Ornat (v. lat.), 1) überhaupt Schmuck; 2) die Amtskleidung, welche die Geistlichen bei gottesdienstlichen Handlungen u. besonderen feierlichen Gelegenheiten tragen. Bei den katholischen Geistlichen ist der O. für die verschiedenen Grade verschieden. Mit den Bischöfen haben die Priester gemein das Armtuch (Amictus), das weiße leinene Hemd, die Alba, den Gürtel, die Rochete (Alba decurtata), das Handtuch, die Stola, welche von den Diakonen auf der linken Achsel, von den Priestern um den Hals u. vorn in ein Kreuz geschlagen,[377] getragen wurde, u. endlich das Meßgewand. Bei den reformirten Geistlichen besteht der O. in einem schwarzen Mantel u. den Bäffchen um den Hals; bei den lutherischen Geistlichen gehören dazu der Chorrock u. Bäffchen od. eine große Halskrause. Die höchsten protestantischen Geistlichen, die Vischöfe u. Hofprediger, mancher Länder tragen als besondere Auszeichnung ein goldenes Kreuz an einem Bande um den Hals. Unter den Ornaten tragen die Geistlichen aller Kirchen Kleidung von schwarzer Farbe. Vgl. Bock, Entstehung u. Entwickelung der kirchlichen Ornate u. Paramente, Bonn 1856 f.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 377-378.
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