Pellăgra

[789] Pellăgra (gr., Mala rosa, Mailändische Rose), ein in Oberitalien, vorzüglich zur Frühlingszeit, unter der ärmeren Volksklasse u. unter den Landleuten endemisch herrschendes aussatzartiges Hautleiden; erscheint zuerst nach mancherlei Vorläufern im Frühjahr an entblößten, dem Lichte ausgesetzten Theilen, am häufigsten auf dem Rücken der Hand, zuweilen aber auch auf der Brust, dem Rücken, im Gesicht u. an den Füßen als eine flechtenartige Hautröthe mit wenig Geschwulst u. Hitze, welche sich in den Sommermonaten unter Abschuppung der Haut verliert u. eine etwas dunklere Hautfärbung mit Trockenheit zurückläßt. Im nächsten Frühjahre kehrt das Hautleiden zurück u. wiederholt sich so von Jahr zu Jahr, indem sich dasselbe entweder nur wenig verschlimmert, gewöhnlicher aber dickere Schuppen, Schwinden, Geschwüre etc. bildet u. unter Hinzutreten von mancherlei Leiden der Schleimhäute, Nerven- u. psychischen Zufällen nach Jahren durch Lähmungen, Auszehrung, Wassersucht etc. tödtet. Die Veranlassung zur P. soll übermäßiger Genuß des Mais sein.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 789.
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