Auszehrung

[84] Auszehrung, 1) Abzehrung des Körpers bis zu dem Grade, wo, unter immer steigendem Mißverhältniß des Abganges von zum Leben nöthigen Stoffen u. des Wiederersatzes derselben das Leben selbst nicht lange mehr bestehen kann. Man rechnet, daß wenigstens 1/5 Menschen an auszehrenden Krankheiten stirbt. Sie sind, wo sie entschieden hervortreten, immer mit chronischem Fieberzustand (auszehrendem Fieber) verbunden. Man unterscheidet: a) naturgemäße A. (Marasmus), A. als Folge der gesunkenen Lebensthätigkeit im hohen Alter; b) Atrophie od. Darrsucht (Tabes), deren Ursache Abgang von Nahrungsmitteln, als Folge fehlerhafter Beschaffenheit von Organen; c) Hektik, wo vernehmlich die unterhaltene Reizung u. das Zehrfieber in Betracht kommt; d) Phthisis, bei Umwandlung eines großen Theiles der Nahrungsstoffe in Eiter, bes. in zum Leben wesentlich dienenden Organen, u. dadurch bewirkter allmähliger Zerstörung derselben; bes. 2) Schwindsucht, Lungensucht (s.d.)

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 84.
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