Periander

[826] Periander (Periandros), Sohn des Kypselos, geb. 668 v. Chr., folgte 628 als Tyrann von Korinth; regierte erst mild, aber von Thrasybulos, Tyrannen von Milet, gereizt, hob er fast die ganze frühere Verfassung auf, verfolgte den Adel, trieb das Volk aus der Stadt auf das Land, verkümmerte die öffentliche Erziehung u. ließ die öffentlichen Mahlzeiten aufhören. Doch traf er auch gute Einrichtungen, beschränkte den Luxus, beförderte Handel u. Schifffahrt durch Anlegung von Kanälen u. Gründung von Colonien, beschützte Künste u. Wissenschaften; Einige zählten ihn daher zu den Sieben Weisen Griechenlands. Der Grund der Umwandlung seiner Milde in die härteste Grausamkeit soll der gewesen sein, daß er seine Gemahlin Metissa, Tochter des Tyrannen Prokles von Epidauros, so gemißhandelt hatte, daß sie starb, weshalb er sich der Trunkenheit ergeben habe u. trübsinnig geworden sei und u.a. die Weiber, welche ihn zu der Unthat gegen seine Gemahlin verführten, habe verbrennen lassen. Er wurde deshalb mit seinem Schwiegervater in Krieg verwickelt. Sein älterer Sohn Kypselos war unfähig zur Regierung, daher bestimmte er den jüngeren in der Verbannung in Korkyra lebenden, Lykophron, zu seinem Nachfolger, da dieser aber die Bedingung stellte, daß sein Vater statt seiner nach Korkyra ging, so ermordeten ihn die Korkyräer. P. st. 584.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 826.
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