[836] Perlmutter, die harten, silberglänzenden, farbenspielenden Schalen der orientalischen Perlenmuschel, od. auch ähnlicher Muscheln, welche bes. von Ostindien nach Europa kommen u. zu Dosen, Messerheften, Fächern, Knöpfen etc. verarbeitet werden. Sie werden dazu, wo möglich, unter Wasser mittelst Uhrfedersägen in Platten zerschnitten. Das Farbenspiel ist Folge einer Interferenz des Lichtes, welche durch höchst zarte parallele Reifung der Schalenoberfläche herbeigeführt wird. Die am meisten geschätzte dickschalige ostindische kommt weiß u. auch schwarz vor; die natürliche weiße kann man mit Chlorsilber schwarz färben, was häufig bei der Fabrikation schwarzer Perlmutterknöpfe geschieht; man legt die fertigen Knöpfe 12 Stunden in eine concentrirte Auflösung von salpetersaurem Silberoxyd (Höllenstein), spült sie mit destillirtem Wasser ab u. übergießt sie mit einer Kochsalzlösung, wäscht sie ab, läßt sie ablaufen u. übergießt sie nochmals mit einer verdünnten Höllensteinlösung, wäscht sie ab u. polirt sie. Zu der P. gehören auch die Pfauensteine (Pfauenfedern), welche das gedörrte Schloß von Perlenmuscheln sind, sonst für. Edelsteine gehalten wurden, jetzt aber noch zu eingelegten Arbeiten benutzt werden. Die Arbeiten mit P. verfertigen die Perlmutterschneider.