Philadelphĭa [1]

[48] Philadelphĭa (a. Geogr.), 1) Stadt in Lydien,[48] in Südosten von Sardes, am Fuße des Tmolos u. am Fluß Kogamos, erbaut von Attalos Philadelphos 154 v. Chr.; wurde oft durch Erdbeben heimgesucht, namentlich unter Kaiser Tiberius. Hier war in der ersten christlichen Zeit eine der in der Offenbarung Johannis erwähnten sieben Gemeinden, unter den byzantinischen Kaisern war sie Sitz eines christlichen Bischofs u. im 13. Jahrh. eines Metropoliten. 1392 wurde sie von Bajazeth I. eingenommen, welcher aus Rache von den Knochen der Erschlagenen eine dicke, 1800 Fuß lange Mauer soll haben errichten lassen. Sie hat sich unter allen Verwüstungen u. Kriegszügen, welche über das Land gekommen sind, bis jetzt erhalten, heißt Allahschehr (d. i. Gottesstadt), hat fünf christliche Kirchen, u. von der ältesten Kirche sind noch mächtige Überreste vorhanden; 2) Stadt im Innern des rauhen Kilikiens, am Kalykadnos; j. Malatzkert; 3) Stadt der Dekapolis Ostpalästinas, an einem Nebenfluß des Jabok, war früher die Hauptstadt der Ammoniter u. hieß Rabba (Rabbath Ammon, Rabbatamana); Joab eroberte sie für David u. nach dem Exil wurde sie nach Ptolemäos Philadelphos P. genannt; j. Ruinen Amman.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 48-49.
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