Pindarries

[141] Pindarries (Pindarees), räuberischer Volksstamm in der vorderindischen Provinz Malwah, in einem 20 Meilen langen, 8 Meilen breiten Gebiet, an der Nerbudda, früher sehr mächtig, stellt 31,000 Mann Reiterei; Muhammedaner u. Hindu; nimmt Verbrecher auf u. nationalisirt sie sogleich; plündert oft binnen 10–14 Tagen 100 Meilen weit; Weiber u. Kinder bleiben unter dem Schutze der nicht Berittenen daheim. Im Frieden leben sie in Gesellschaften von 100–200 Mann unter eignen Anführern (Mhorladahs od. Tokdars). Zu ihren, theils in kleinen Trupps (Buzzaks) od. in größerer Masse (Lubburs) unternommenen Streifzügen treibt sie die Unfruchtbarkeit ihres Landes. In dem Kriege mit den Briten 1817 wurden sie fast gänzlich aufgerieben u. ihr Anführer Carar ergab sich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 141.
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