[608] Probirnadel, Werkzeug, womit der Feingehalt des Goldes u. Silbers untersucht wird. Für das Silber dienen die weißen Nadeln, 16 Stifte aus 116löthigem Silber; zum Gold gebraucht man die gelben Nadeln, 24 Stifte aus 124karatigem Golde, u. man hat sowohl P-n von rother Legirung (mit Kupfer), als auch von weißer Legirung (mit Silber). Beim Gebrauch macht man mit dem zu probirenden Silber od. Golde einen Strich auf den Probirstein (Lydischer Stein, ein muscheliger Kieselschiefer) u. daneben Striche mit den Nadeln, bis man die Nadel gefunden hat, deren Strich mit jenem des zu probirenden Stückes am ähnlichsten ist. Beim Probiren des Goldes benutzt man noch Scheidewasser, welches man auf die Striche gießt, wodurch das seine Gold nicht aufgelöst wird. Auf dem Probirsteine kann man auch Gold von Tombak etc. unterscheiden, wenn man den damit gemachten Strich mit Scheidewasser übergießt; Gold bleibt ungelöst, der Tombakstrich verschwindet dabei. Sprödes Gold gibt einen etwas schlechtern, sprödes Silber einen etwas bessern Strich als der wirkliche Feingehalt ist.