Rottlerafarbsoff

[402] Rottlerafarbsoff, Farbstoffaus den Früchten der Rottlera tinctoria, kommt aus Indien, war er einen bedeutenden Handelsartikel ausmacht, in Form eines ziegelrothen, sandartigen, schwach aromatischen Pulvers, aus welchem Alkalien den Farbstoff mit rother Farbe ausziehen. Anderson hat folgende Substanzen daraus abgeschieden: a) Rottlerin, C22H10O6, krystallisirt aus demätherischen Extract der Waare in gelben, glänzenden Nadeln, welche in Wasser unlöslich, in Alkohol wenig löslich sind; Alkalien lösen das Rottlerin mit tief rother Farbe; Bleizucker fällt es nicht aus der alkoholischen Lösung; Brom entfärbt es u. bildet damit einen neuen, unkrystallinischen Körper; Salpetersäure liefert ein gelbes Harz, bei längerer Einwirkung Oxalsäure. Beim Erkalten der alkoholischen Abkochung der Waare scheidet sich b) eine flockige Substanz, C40H34O8, ab, welche in Wasser gar nicht, in Alkohol u. Äther nur wenig löslich die die Flüssigkeit, aus welcher sich diese Substanz abgeschieden hat, gibt beim Verdampfen ein c) harziges Pigment, C60H30O14, von dunkelrothex Farbe; es schmilzt bei 100°, löst sich in Alkohol u. Äther leicht, nicht in Wasser; die Lösung gibt mit essigsaurem Bleioxyd einen tief orangenen Riederschlag. Der R. ist ein substanzieller Farbstoff, er erfordere keine Beizmittel; man ziehe ihn mit Soda aus u. färbt damit Seide dauerhaft pomeranzengelb; Baumwolle nimmt seine schöne Farbe davon an.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 402.
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