Rubeān

[414] Rubeān, C2NS2H, der Rhodanwasserstoffsäure isomeres Radical, bildet mit 1 Äquivanlent Wasserstoff die Rubeanwasserstoddsäure (Hyrosulfurensäure), C2NSH. Man stellt sie dar, indem man Cyangas u. Schwefelwasserstoff gemeinschaftlich[414] in Alkohol leitet; es scheidet sich dabei die Rubeanwasserstoffsäure in kleinen, schön orangenrothen Krystallen aus; sie ist zum Theil sublimirbar, in Wasser wenig, in heißem Alkohol leicht löslich, auch von concentrirter Schwefelsäure wird sie ohne Zersetzung aufgenommen u. daraus durch Wasser unverändert wieder abgeschieden. Chlor verändert die Säure bei gewöhnlicher Temperatur nicht, beim Erwärmen aber zersetzt sie sich unter Bildung von Chlorschwefel. Mit Metalloxyden bildet sie, analog der Rhodanwasserstoffsäure, Wasser u. Rubeanmetalle, z.B. mit essigsaurem Bleioxyd das Rubeanblei, C2NS2H2Pb, als gelben Niederschlag.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 414-415.
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