Salomon u. Morolf

[800] Salomon u. Morolf, zwei althochdeutsche Gedichte. Das erstere ist ein Spruchgedicht (Salomons u. Morolfs Sprüche), worin Morolf, ein kluger Narr, sich mit dem König Salomo unterhält u. alle Sprüche des Königs in eine Thorheit verkehrt; es ist von hohem Alter, in der jetzigen Gestalt aber erst aus dem 15. Jahrh.; das andere, erst im 12. Jahrh. entstanden, ein Anhang zum vorigen, ist eine poetische Erzählung der Schicksale der Salome, Tochter des indischen Königs Cyprian u. Gemahlin Salomos, wie sie erst von dem Pharao über den Wendelsee, dann von dem König Princian von Abers entführt u. endlich beidemal von Morolf, Salomos Bruder u. weisem Rathe, wieder zurückgeführt wird. Die Handschrift, aus welcher die Gedichte bekannt sind, ist von 1479, gedruckt im 1. Bd. der deutschen Gedichte des Mittelalters von Hagen u. Büsching.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 800.
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