Schiffbrücke

[167] Schiffbrücke, s. Brücke I. B) e) u. Ponton – S-n findet man schon in sehr alter Zeit; die bewundernswürdigsten sind die des Xerxes über den Hellespont; die eine von 360, die andere von 300 Schiffen; die Schiffe wurden durch Seile verbunden u. durch Körbe mit Steinen am Grunde festgehalten. Früher schon hatte Darios eine S. über den Bosporus durch Mandrokles schlagen lassen. Auch die Griechen u. Römer hatten deren zu ihren Übergängen, so Alexander der Große über den Indos, Kaiser Trajan über die Donau u.a. große Flüsse; statt der Anker wurden Körbe od. Säcke mit Steinen gefüllt genommen. Nachmals findet sich der Gebrauch der S-n lange nicht wieder erwähnt; erst im 12. Jahrh. wurden vom König Richard I. von England u. von Rudolf von Habsburg bei seinem Übergange über den Rhein S-n wieder angewendet. Unter den S-n der neueren Zeit ist diejenige merkwürdig, welche der Prinz von Parma 1585 über die Schelde schlagen ließ, um das belagerte Antwerpen völlig einzuschließen. Sie bestand aus 22 Schiffen, überbrückte den 2400 Fuß breiten Strom u. hing zu beiden Seiten durch eine 900 Fuß breite u. 200 Fuß lange Pfahlbrücke mit den beiden Ufern zusammen. Jedes Brückenschiff war mit zwei Kanonen u. 30 Soldaten gegen die Unternehmungen der Belagerten besetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 167.
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