Schwinge [1]

[691] Schwinge, 1) Sache, womit etwas geschwenkt wird; 2) (Schwingmesser), 11/2–2 Fuß langes, 6–9 Zoll breites, hölzernes Messer, womit der gebrechte Flachs od. Hanf auf dem Schwingstock (Schwingbret) geschlagen u. geschabt wird, s.u. Flachs I. D); 3) Helm der Hämmer des deutschen Geschirrs, s.u. Papierfabrikation II. B) a); 4) bei Walkmühlen der Stiel des zum Walken gebrauchten Hammers; 5) (Maschinenw. u. Bergb.), doppelte, kleine, liegende S., s.u. Stangenkunst; 6) ein breites Querholz, welches bei Schleifen, Schlitten u. Wagenleitern die längeren Stücke mit einander verbindet u. in gewisser Weite von einander hält 7) bei kleineren Fahrzeugen ein Querholz, welches von einem Rande zum andern geht; an dasselbe wird das Tau befestigt, woran das Fahrzeug gezogen wird; 8) (Unden), s.u. Strumpfwirkerstuhl; 9) je ein zu beiden Seiten der Kette aufrechtstehendes Seitenholz der Lade am Webstuhl: beide S-n sind parallel u. verbinden den Ladenklotz od. Ladenbaum mit dem oben auf dem Balken des Stuhlgestells aufliegenden Ladenstocke od. Ladenprügel; 10) so v.w. Futterschwinge; 11) so v.w. Schaukel; 12) die starken Schwungfedern der Vögel, bes. der Falken; 13) so v.w. Flügel.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 691.
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