[122] Sināpis (S. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Cruciferae-Brassiceae, 15. Kl. 2. Ordn. L.; Arten zahlreich, so S. alba, mit gelblichen größern, S. nigra, mit dunkelbraunen, kleinern Samen (weißer u. schwarzer Senf, s. Senf), in Deutschland beide wildwachsend, auch häufig wegen des Samenscultivirt; S. arvensis (Feldsenf), mit gelben Blumen, häufig auf Äckern unter dem Getreide, bes. der Gerste. Die scharfen Samen sonst als Semina rapistri arvorum officinell; das Kraut gutes Viehfutter; S. sativa, Sommerölgewächs, von welchem man zwei Arten cultivirt, den weißen (gelben) u. den schwarzen, letzter gibt einen höhern Ertrag. Dieser Senf liebt einen tiefen, weichen, lockern, feuchten, unkrautreinen Boden, aber keine frische Düngung, ist gegen den Frost nicht sehr empfindlich, hat aber viel von den Erdflöhen zu leiden. Man baut ihn nach einer Frucht, zu welcher gedüngt war, die aber den Boden nicht verwildert u. entkräftet; die Bearbeitung des Ackers muß tief u. schon im Herbst geschehen. Den Samen säet man Ende März breitwürfig, od. in Reihen, dünn aus u. eggt ihn leicht unter. Sind die Pflanzen hoch genug, so werden sie verdünnt, so daß jede 6 Zoll von einander zu stehen kommt, u. gejätet, od. wenn sie in Reihen stehen, beschäufelt u. behackt. Wenn beim weißen S. die Stängel gelb u. beim schwarzen braun zu werden anfangen, wird er ausgerauft od. mit der Sichel abgeschnitten, den schwarzen behandelt man wie den Raps, den weißen kann man in Schwaden abtrocknen. Die jungen Blätter u. das Stroh des S. sind ein gutes Viehfutter. Über die Verwendung des Samens s. Senfsamen.