Solignac

[258] Solignac (spr. Solinjack), Jean Baptiste, geb. 1770, trat in französische Militärdienste u. zeichnete sich in Italien aus, wurde Brigadegeneral, unterschlug jedoch Contributionsgelder, welche er nach Paris bringen sollte, u. wurde deshalb entlassen. Er folgte jedoch der Armee 1807 nach Preußen, focht bei Eilau als gemeiner Soldat mit, zeichnete sich aus, erhielt von Napoleon Verzeihung u. Anstellung in gleichem Grade in Portugal, wurde 1808 bei Vimeiro schwer verwundet u. 1809 Divisionsgeneral. Da er aber nicht das leistete, was Napoleon erwartete, wurde er wieder inactiv. Im Jan. 1814 wurde er Commandant von Lille u. übergab diese Festung erst nach Napoleons Fall; 1815 erklärte er sich für den Kaiser, focht bei Waterloo u. bewog Napoleon mit zur zweiten Abdankung. Nachdem er bis zur Julirevolution 1830 inactiv gewesen war, erhielt er 1831 das Commando in der Vendée, welche er aber nicht beruhigen konnte, u. weil er überhaupt eine zweideutige Rolle spielte, so wurde er 1832 wieder inactiv. Nun übertrug ihm der Kaiser von Brasilien den Oberbefehl über die in Porto von Don Miguel eingeschlossene portugiesische Armee, konnte aber hier nichts ausrichten, nahm im Juni 1833 seinen Abschied u. kehrte nach Frankreich zurück. Er starb im November 1850 in Montpellier.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 258.
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