Spaa

[324] Spaa (angeblich bei den Römern Aquae Tungrorum), Stadt im Arrondissement Verviers der belgischen Provinz Lüttich, in rauher, waldiger Gegend, theils im Thale, theils auf einem Hügel 1000 Fuß über dem Meere liegend, durch eine Zweigbahn nach Pepinster mit der belgischen Hauptbahn (Linie Verviers-Lüttich) verbunden. Man fertigt in S. lackirte Holzwaaren (Spaa-Arbeiten), auch allerhand Arbeiten in Elfenbein, Leder u.a. Berühmt aber ist S. bes. durch seine kräftigen, alkalischerdigen Eisenquellen von 7 bis 8° R., von denen der stärkste, der Pouhon, in der Stadt, 15 außerhalb derselben liegen; die berühmtesten sind: außerdem Géronstère (3/4 Stunden von S.), Sauvenière (1/2 Stunde entfernt), Groesbeek, die beiden Tonnelets (1/2 Stunde entfernt), die Watroz, Nivesez, Desniez, Barisert, Veque-Terre. Vom Pouhon werden jährlich 150,000 Flaschen versendet. S. besitzt eine Menge glänzender Anstalten des Vergnügens u. der Bequemlichkeit, reizende Spaziergänge u. schöne, den öffentlichen Versammlungen u. Belustigungen gewidmete Gebäude (Bad u. Kurhaus, Vauxhall, Redoutensaal, Hôtel de Flandre, ein Theater), welche ihm einen europäischen Ruf verschafft haben u. ihm jährlich eine große Anzahl von Badegästen (im Jahre 1860 10,895) vorzüglich aus den höheren Kreisen der Gesellschaft, viele auch aus dem Auslande, namentlich England, zuführen. Hazardspiele sind gestattet; 4980 Ew. In der Nähe von S. sind mehre Eisenwerke. Vgl. Monheim, Die Heilquellen von Aachen, Burtscheid u. S., Lpz. 1829; Les délices de Spa et de ses environs. Brüssel 1839.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 324.
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