[508] Spaun, eine aus Reutlingen Schwaben stammende u. seit dem 17. Jahrh in Österreich ansässige Familie, deren Mitglieder sich vielfach im Militär- u. Civildienste, sowie als Gelehrte ausgezeichnet hatten u. deshalb 1721 vom Kaiser Karl VI. in den Reichsritter- u. 1859 in den österreichischen Freiherrenstand erhoben wurde. 1) Franz von S., geb. 1753, er wurde 1788 österreichischer Regierungsrath u. Landvoigt im Breisgau u. dann Reichskammergerichtsassessor in Wetzlar, aber wegen einer Schrift, welche man für staatsgefährlich hielt, zehn Jahre auf die Festung Kufstein gesetzt. Nach seiner Loslassung lebte er in München, wo er viele Flugschriften schrieb, welche sich durch seltsame Urtheile auszeichneten, u. st. 1826. Er schr.: Über die Grundverhältnisse des Staats zur Kirche u. zur Römischen Curie, München 1818; Der sarmatische Lykurg od. über die Gleichstellung der Juden u. den Einfluß der Volksfeste, Nürnb. 1817; Träume eines Wachenden, Münch. 1820; Vom Wechsel u. Wechselrecht, ebd. 1819; Anleitung zur Trigonometrie, ebd. 1819; Versuch das Studium der Mathematik durch Erläuterungen einiger Grundbegriffe u. durch zweckmäßigere Methoden zu erläutern, Bamb. 1805. 2) Anton, Ritter von S., geb. 1790 in Linz, wurde 1810 Ausculiani in Linz, 1817 Rechtsprotokollist, 1818 Secretär, 1821 Stadt- u. Landrath, 1839 ständischer Syndicus u. st. 1849. Er schr. Muthmaßungen über Heinrich von Ofterdingen u. sein Geschlecht; Die Nibelungenklage u. m. a. Der jetzige Chef ist: 3) Freiherr Joseph, Bruder des Vorigen, geb. 1788, Hofrath u. früher Director der Lottogefälle; er ist seit 1828 vermählt mit Francisca geb. von Roner u. sein Sohn Hermann ist 1833 geboren.