Spergŭla

[528] Spergŭla (S. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Caryophylleae-Paronychieae-Sperguleae Hil.; Arten: S. arvensis, mit ästigem, zweitheiligem Stängel, weißen Blüthen, quirlförmigen, linienförmigen Blättern, auf sandigen Äckern; S. pentandra, der vorigen ähnlich, doch in allen Theilen kleiner; beide gute Futterkräuter. Letztere Art ist jedoch zum Anbau vorzüglicher. Der S. gedeiht nur auf einem leichten, sandigen, aber kräftigen Boden; man wählt zu seinem Anbau am besten ein Feld, welches Roggen in Dünger getragen hat, bricht die Stoppeln bald nach der Ernte um, eggt vor, säet zwei Dresdener Metzen Samen auf den Morgen u. eggt u. walzt diesen ein. Will man den S. längere Zeit als Herbstfutter benutzen, so muß man die Saat zu verschiedenen Zeiten, in Zwischenräumen von acht Tagen, vornehmen. Der S. liefert zwar nicht viel, aber sehr gutes Futter, welches bes. den Milchertrag erhöht, wächst schnell u. kann in demselben Jahre mehre Male auf einer Stelle gebaut werden, da er einmal abgemäht, nicht wieder nachwächst. S. eignet sich auch gut zur Gründüngung. Man kann den S. auch wie Heu trocknen. Zur Samenerziehung mäht man ihn in Schwaden, läßt ihn gut abtrocknen, drischt ihn gleich nach dem Einbringen aus, schüttet den Samen auf lustige Böden dünn auf u. wendet ihn öfters; S. maxima (hochwachsender S.), 1844 bekannt gewordene Sorte, übertrifft die S. arvensis sehr an üppigem Wuchs u. Nährkraft, wird 4 bis 5 Fuß hoch, sehr frühzeitig u. ertragreich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 528.
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