[781] Stercoranisten (v. lat. Stercus, d.i. Koth), diejenigen, welche behaupten, daß, wenn man im Abendmahl (s.d. S. 25) das Fleisch u. Blut Christi erhalte, es auch im Magen verdaut werde u. auf natürlichem Wege als Unrath abgehen müsse. Die Meinung, welche schon früher (aber nicht, wie Manche glauben, von Origenes), jedoch weniger grell ausgesprochen worden war, erfuhr von Paschasius Radbertus entschiedenen Tadel; den Namen aber brauchte zuerst 1054 der Cardinal Humbert in seinem Streite gegen den griechischen Mönch Nicetas Pectoratus. Diejenigen, welche die Brodverwandlung läugneten, gründeten ihre Bedenken bes. auf jene Ansicht. Vgl. Pfaff, De Stercoranistis, Tüb. 1750.