[811] Manche, La (spr. Mangsch), 1) im Französischen der Frankreich von England trennende Kanal, s.d.; 2) ein darnach benanntes französisches Departement, Theil der ehemaligen Normandie (Cotatin u. Avranchin), an den Kanal, Calvados, Orne, Mayenne u. Ille-Vilaine grenzend; 104, 93 QM.; an den Küsten voller Dünen u. Klippen (Vorgebirge: La Hogue, Lein, Flamanville, u. die Buchten von Vauville, St. Germain, Fermanville u. Gatteville), sonst wellenförmig, theils sandig, theils morastig, südlich gebirgig. Bewässerung: meist Küstenflüsse (Vire, Taute mit Doure, Soulle mit Sienne u. m. a.); Klima veränderlich, oft stürmisch. Beschäftigung: Ackerbau (Weizen, Roggen, Gerste, Flachs, Ölpflanzen, Hülsenfrüchte, Färberröthe), Viehzucht (bes. Pferde, Maulesel u. Rindvieh mit reichlichem Milch- u. Buttergewinn), Obstbau (Äpfel, Birnen, zu Cider benutzt), etwas Bergbau (auf Eisen, Torf u.a.), brennt Soda, fertigt Salz, Wollen-, Baumwollen- u. Leinwaaren, Leder, Bänder, irdenes Geschirr etc., fängt Füche, Austern; Holz fehlt; Handel ansehnlich. Eintheilung in die 6 Arrondissements: St. Lo, Cherbourg, Avranches, Coutances, Valognes, Mortain, u. 48 Cantone mit insgesammt (Volkszählung von 1856) 595,202 Ew., meist römisch-katholisch. Das Departement wird im Nordosten von der Eisenbahn von Caen nach Cherbourg durchschnitten, gehört zur 16. Militärdivision u. zum 5 Militärobercommando (Tours) u. ist eine Diöcese des Bischofs von Coutances Hauptstadt: St. Lo.[811]
Brockhaus-1911: Manche · La Manche
Meyers-1905: Manche, La · Manche · La Manche
Pierer-1857: La Manche