Stuntz

[9] Stuntz, Joseph Hartmann, geb. 23 Juli 1793 zu Arlesheim im Schweizercanton Basel-Landschaft, wo sein Vater, welcher wegen politischer Vergehen, aus Frankreich geflüchtet war, wohnte. Zur Zeit des Directoriums zog S. mit seinem Vater wieder nach Frankreich, lebte zuerst in Chaumont u. dann in Strasburg, wendete sich aber dann nach München, wo ihn König Max I. als Accessisten in der königlichen Hofkapelle ausnehmen u. erst von dem Kapellmeister von Winter, dann in Wien von Salieri in der Musik ausbilden ließ. 1816 nach München zurückgekehrt, wurde er der neugebildeten Italienischen Oper als Maestro beigegeben; 1818 reiste er nach Italien u, wurde 1820 nach Venedig u, hieraus nach Turin, Mailand u. Rom berufen; bei seiner Rückkehr nach München 1823 wurde er Vicekapellmeister u. Vocaldirector der Hofoper. 1825 erster Kapellmeister u. starb 18. Juni 1858. Außer den Opern: La Rapressaglia, Constantino, Charlot od. die Milchbrüder, Dalmiro ed Argone, Elvira e Lucindo, das Donauweibchen u. Maria Rosa componirte er viele Kirchenmusiken, Festspiele, Lieder etc.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 9.
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