Todaustreiben

[640] Todaustreiben (Todaustragen), in germanischen u. slawischen Ländern (Voigtland, Thüringen, Franken, Meißen, Lausitz, Schlesien, Böhmen) sonst, u. kin u. wieder jetzt noch übliches Fest am Sonntage Lätare (Todsonntag), wobei die jungen Leute u. die Kinder einer Ortschaft einen Strohmann unter bezüglichem Gesang herumtragen u. denselben endlich vor dem Orte ins Wasser werfen od. verbrennen od. begraben od. zerreißen; od. sie besuchen auch mit Strohfackeln einen bestimmten Ort u. verbrennen die Fackeln dort. Vgl. Hilscher, Curieuse Gedanken von dem T., Dresd. 1701; Schmidtbauer, Historische Erklärung des T-s, Nürnb. 1775.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 640.
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