[659] Toggenburg, 1) Sta. Idda, Gräfin von T., Gemahlin des Grafen Heinrich um 1180. Ein Rabe hatte, nach der Sage. aus einem Fenster auf Alten-Toggenburg ihren Trauring gestohlen u. in sein Nest getragen; ein Jäger fand ihn dort u. steckte ihn an. Der Graf sah diesen Ring, vermuthete Untreue seiner Gemahlin u. ließ diese von einem Felsen herabstürzen, den Jäger aber an den Schweif eines Pferdes binden u. zu Tode schleifen. Idda war aber in den Zweigen eines Strauches hängen geblieben u. gerettet worden. Sie wurde später als Einsiedlerin in dem Walde lebend gefunden, konnte aber durch nichts bewogen werden zu ihrem Gemahl zurückzukehren; sie starb in dem Kloster Fischingen, wo noch ihr Grabm al gezeigt wird. Idda wurde als Heilige verehrt u. die Sage vielfach von Dichtern u. Legendenschreibern benutzt. 2) Ritter T., der Held der gleichnamigen Schillerschen Ballade, welche sich nach einer allgemein verbreiteten Meinung an die Sage von Nonnenwerth (s.d.) knüpfen soll. Es beruht diese Verwechselung auf der Ähnlichkeit von T-s Schicksal mit dem des Ritters Roland; der Schauplatz der Toggenburgsage ist das Schloß Toggenburg in der Schweiz 3) Georg, Ritter von T., aus der alten berühmten adligen Familie T. in Rhätien, geb. 1810 auf Schloß Rhäzüns in Graubündten, wurde 7. Febr. 1855 österreichischer Minister des Handels, der Gewerbe u. öffentlichen Bauten u. fungirte bis im Mai 1859, wo dieses Ministerium aufgelöst wurde; er wurde 1860 Statthalter des Lombardisch-Venetianischen Königreichs.