Totĭlas

[723] Totĭlas, edler Ostgothe, Neffe des Königs Ildibald; war Befehlshaber der gothischen Truppen in Tarvisium, wurde nach Erarichs Ermordung 542 zum König der Ostgothen ausgerufen, setzte den Krieg gegen die Byzantiner fort, besetzte 543 Unteritalien u. gewann Neapel; er rückte von da wieder nördlich u. erschien 545 vor Rom, welcher Stadt er sich 546 durch Verrath bemächtigte, die er aber auf Belisars Vorstellung nicht zerstörte; er ging dann nach Lucanien, wodurch er Rom wieder verlor, u. setzte 547 bis 549 den Krieg in Unteritalien fort, bis er Rom wieder nahm, hier eine Seemacht schuf u. überall Vortheile über die Byzantiner errang, namentlich machte er mit der Flotte 550 Eroberungs- u. Beutezüge nach Sicilien u. 551 nach den Inseln u. Küsten von Epirus; sein Plan auf Ancona aber scheiterte, seine Flotte wurde geschlagen u. das Landheer zog sich zurück. Er ging dann von Rom aus 552 dem byzantinischen Feldherrn Narses entgegen u. wurde von demselben bei Taginä (j. Gualdo), einem Dorfe am Fuße der Apenninen in Umbrien, geschlagen u. blieb selbst.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 723.
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