Vierlande

[578] Vierlande, fruchtbarer Landstrich an der untern Elbe, größentheils zum Amte Bergedorf, mit einigen Häusern zu Hannover u. Hamburg gehörig; bringt Obst, Getreide, vorzüglich viele u. gute Erdbeeren (auf weiten, mit Bewässerungskanälen durchzogenen Feldern), Vieh, ist von 10,000 Menschen bewohnt, welche sich durch Spräche u. Sitten auszeichnen. Die Tracht der Männer besteht in weiten, bis an die Knie reichenden Beinkleidern, einer mit blanken Knöpfen besetzten, weit herunterreichenden Weste ohne Armel, bei schlechtem Wetter aus einem Rock, mit rundem od. auch spitzigem Hut; die der Frauen aus einem kurzen Rock mit breitem Saume ü. Schürze, einem roth u. grün eingefaßten Mieder, weiten Hemdeärmeln u. einem großen, platten Strohhut, dessen Krampen umgekehrt tief heruntergeschlagen sind; er wird durch breite, durch denselben durchgehende, schwarze Bänder festgehalten. Die V. bestehen aus vier Districten (daher der Name): Kurslack, 1500 Ew.; Altengamm, 1800 Ew.; Neuengamm, 2300 Ew., u. Kirchwörder (mit dem ehemaligen Zollhause Zollenspieler, Fähre über die Elbe), 3600 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 578.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: