Warkotsch

[850] Warkotsch, ein aus Ungarn stammendes, dann nach Schlesien übergesiedeltes u. hier begütertes Geschlecht, wurde 1735 in den böhmischen Freiherrnstand erhoben. Zu ihm gehörte: 1) Georg von W., diente 1540 als Oberst in dem kaiserlichen Heere gegen die Türken, vertheidigte 1543 als kaiserlicher General u. Commandant von Stuhlweißenburg diese Festung gegen die Türken u. blieb während der Belagerung im Kampfe. 2) von W., war bis 1756 österreichischer Hauptmann u. erhielt nach dem Tode seines Bruders Schönbrunn u.a. Güter in Schlesien. Er stand bei dem König Friedrich dem Großen von Preußen sehr in Gunst, machte aber gleichwohl im November 1761 ein Complott den König in seinem Schlosse Schönbrunn, dann in Woiselwitz bei Strehlen durch die Österreicher überfallen u. aufheben zu lassen. Der Plan wurde aber durch einen aufgefangenen Brief durch den Pfarrer Gerlach verrathen u. der König so gerettet. W. entfloh u. seine Güter wurden eingezogen, er erhielt aber von der Kaiserin Maria Theresia eine Pension u. st. zu Raab in Ungarn. Vgl. Siebenjähriger Krieg S. 49. Jetziger Chef: 3) Freiherr Ernst, Sohn des 1848 verstorbenen Freiherrn Karl Anton Leopold, geb. 1818, ist Erb- u. Gerichtsherr auf Strachnitz u. Rittmeister in einem österreichischen Uhlanenregiment.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 850.
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