Wateau

[927] Wateau (spr. Wato), Anton, geb. 1684 in Valenciennes, kam 1702 nach Paris zu Claude Gillot, wo er für die Oper Decorationen malte. Von Valenciennes, wohin er zurückgekehrt war, brachte er[927] zur nächsten Ausstellung zwei Bilder nach Paris, welche Aufsehen erregten. 1720 machte er eine Reise nach England u. st. 1721 in Nogent bei Paris. W. malte in seiner frühern Jugend lustige Gegenstände des gemeinen Lebens, welche so gefielen, daß ihn die Akademie zum Peintre des fêtes galantes du Roi ernannte. Später wandte er sich jedoch fast ausschließlich der Darstellung des Lebens der höheren Stände zu (Maskenzüge, komische Theaterscenen, Liebesintriguen, Gartengesellschaften, Schäferstücke etc.). Seine Gemälde zeichnen sich durch die kokette Grazie der Figuren aus u. liefern interessante Zeugnisse für die Galanterie der damaligen Zeit. W. kam so in die Mode, daß die Damen von Stand sogar nach seiner Mode gekleidet sein mußten. Die Gallerien von Dresden, München, Berlin u. Potsdam besitzen Gemälde von ihm. 563 Stücke von ihm sind in Kupfer gestochen u. in 3 Bänden gesammelt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 927-928.
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