Weißwasser

[70] Weißwasser, 1) der stärkere u. eigentliche Quellenbach der Elbe, entspringt im Südwesten der Schneekoppe, an der Grenze Böhmens u. Schlesiens, auf der Weißen Wiese, durchfließt den Tenfels- u. Weißwassergrund, bildet an drei Stellen Stürze, empfängt von der rechten Seite zahlreiche kleine Seifen (Bäche, worunter der Krumme Seifen), vereinigt dann mit sich den Elbseifen (zweiter schwächerer Quellenarm) u. heißt von da an Elbe; 2) Stadt u. Bezirkshauptort im böhmischen Kreise Bunzlau, an der Bila; Sitz der Bezirksbehörden, Post, gräflich Waldsteinisches Schloß, darin seit 1855 Forstschule, 2 Kirchen, Augustinerkloster (1340 gestiftet), Klosterhauptschule, Hüte- u. Papierfabrik; 3500 Ew.; 3) Marktflecken im Bezirk Jauernig des österreichischen Herzogthums Schlesien; Wallfahrtskirche, Piaristencollegium, Hauptschule; 1600 Ew.; 4) Dorf im Bezirk Schildberg des mährischen Kreises Olmütz; Verfertigung von Leinwand, Zwirn, Garn, Bändern u. Bürsten u. lebhafter Handel damit; 900 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 70.
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